Vermutlich ist der Ursprung auf die alte indische Massagekunst zurückzuführen, bei der mehr als 100 schmerz- und lebensempfindliche Stellen am Körper bekannt sind. Über China, wo diese Kunst jahrhundertelang weiter entwickelt worden sein soll, kam sie vermutlich durch den chinesischen Mönch CHIN GEMPIN im Jahre 1650 nach Japan. (GEMPIN verstarb 1671 in Owari.)

In Japan soll es nur in den Adelskreisen gepflegt und geheimgehalten worden sein. Ab Ende des 17. Jahrhunderts wurde JIU – JITSU zu eine der ersten Pflichtfächer der Samurai und wurde im Bushido festgelegt.

Mit dem gewaltsamen Eindringen der Amerikaner und anderer Völker im vorigen Jahrhundert machte sich in Japan eine Periode der Mißachtung der eigenen Tradition breit und damit geriet auch JIU – JITSU fast in Vergessenheit. Professor Erwin Baelz lernte in der Provinzhauptstadt TSHIBA den alten JIU – JITSU Lehrer TOSUKA kennen, der als einer der ganz wenigen Japaner diese Kunst noch lehrte. Dr. Baelz war es dann, der in Tokio junge Studenten und dann auch die Behörden für das JIU – JITSU begeistern konnte, womit es an der Universität unterrichtet werden durfte. Einer seiner begeisterten Studenten war JIGORO KANO (geb. 1869), der mit 17 Jahren begann JIU – JITSU zu betreiben und schon 1882 erstes DOJO (EISHO – JI – Tempel) einrichtete. KANO erkannte bald, daß er die Masse der Menschen nur dadurch auf Dauer begeistern konnte, wenn er diese JIU – JITSU zu einem sportlichen Kampf umwandeln könne.

Über den JIU – JITSU Kampf entwickelte er das Judo als reinen Sport, wobei er es nur in Gemeinschaft mit den JIU – JITSU und einer hohen Geisteshaltung verbunden von seinen Schülern abforderte.

Erich Rahn soll in Deutschland schon um die Jahrhundertwende JIU – JITSU gelernt haben und eröffnete 1906 in Berlin die erste JIU – JITSU Schule. Im gleichen Jahr erschien auch das erste Lehrbuch „DSCHIU – DSCHITSU, die Quelle der japanischen Kraft“ im Verlag J. Hoffmann in Stuttgart. 1907 besuchten zwei japanische Kreuzer Kiel im Rahmen der „KAISER – TAGE“ während der Kieler – Woche.

Es war der erste japanische Flottenbesuch in Deutschland bei dem erstmals JIU – JITSU vor dem Kaiser und damit vor der Öffentlichkeit gezeigt wurde. Der Kaiser ließ daraufhin japanische JIU – JITSU – Lehrer nach Deutschland kommen, denen bald weitere folgten. Dieses Ereignis wird als die Geburtsstunde des JIU – JITSU bei uns angesehen.

BUDO – WEISHEIT:

“Wehe dem, der nie erfuhr, besiegt zu sein! Zu einem bösen Ende wird er fahren, der nur des Sieges Hochflug kennt.“